Die Frage der korrekten Verwendung filmsprachlicher Begriffe gab auch in dieser Interaktion zwischen einem Polizisten und einem Mitglied des Videoladen Kollektivs am Rande einer Demonstration Anlass zu Diskussionen. Zu sehen ist dabei nicht viel, da die verwendeten Videokameras ohne Tageslicht kaum funktionierten. Videoladenkollektiv: "Wohndemo", Teil II, 30.08.1980. Schweizerisches Sozialarchiv, Datenbank Bild und Ton, Videobestand Videoladen Zürich F 9049-058, Online: Schweizerisches Sozialarchiv [Stand: 11.05.2021].
Die historische Auseinandersetzung mit Film bedingt ein Verständnis davon, wie Bewegtbilder Bedeutungen vermitteln. Gerade die oberflächliche Realitätsnähe und das scheinbare »für sich Sprechen« dieses Bildmediums täuscht darüber hinweg, dass unsere Interpretation der Bilder und damit die vermittelten Bedeutungen stark geleitet ist von dem komplexen Zusammenspiel filmischer Gestaltungsmittel, das den Bildern unterliegt. Eine Kenntnis dieser Gestaltungsmittel, der Formsprache des Films, ist deshalb eine wichtige Voraussetzung historischer Filmanalyse. Gleichzeitig ist eine grundlegende Kenntnis des Vokabulars der Filmsprache eine Voraussetzung für die textliche Beschreibung von Filmbildern, die wiederum für deren Analyse unverzichtbar ist. Im Folgenden soll daher ein kurzer Überblick über die wichtigsten Elemente der filmischen Formsprache gegeben werden.