Grass. A Nation’s Battle for Life (USA 1925, Merian C. Cooper, Ernest B. Schoedsack, Marguerite Harrison), 35mm Nitrate, Duplicating Positive. Credit: Courtesy of BFI National Archive. Photographs by Olivia Kristina Stutz, ERC Advanced Grant FilmColors. Edge code: Kodak Canada 1926 (first half of the year). Cf.: Brown, Harold (1990): Physical Characteristics of Early Films as Aids to Identification. Brussels: FIAF, on pp. 13–17. Online: Filmcolors.org, [Stand: 18.05.2021].
Die Materialität von Film- und Videoquellen, das heisst ihre äusserliche Beschaffenheit und ihr mediales Format, rückt – gerade ob der eindrücklichen Visualität der bewegten Bilder, deren Träger sie sind – leicht aus dem Blickfeld. Für die historische Quellenkritik ist sie jedoch essenziell. Das Film- oder Videoformat kann etwa Hinweise auf die Datierung, die Rekonstruktion von Produktionsbedingungen, mögliche Vorführungskontexte, das Verständnis der technologisch möglichen Gestaltungsmittel zum Zeitpunkt der Produktion, etc. liefern. Nicht selten existieren auch textliche Spuren auf den Materialien selbst, die unsichtbar bleiben, wenn man nur die Projektion/Wiedergabe der bewegten Bilder auf Leinwand oder Monitor betrachtet. So finden sich etwa auf den Rändern der Filmstreifen oft Angaben zu Marke, Produktionszeitpunkt, der Vertriebsgeschichte, Anweisungen an die Vorführer*innen oder Zensurangaben. Der Zustand der materiellen Datenträger kann auch einiges über die Gebrauchsgeschichte aussagen, hinterlässt doch jede Projektion sichtbare Spuren wie Kratzer, Risse und das allmähliche Verbleichen der Farben auf dem Film, die Auskunft darüber geben können, wie oft er etwa gezeigt wurde.