Eine Ahnung der vielen komplexen Prozesse, die zwischen Kameraaufnahme und Projektion der Filmkopie im Kino stehen, gibt die 1000. Ausgabe der Schweizer Filmwochenschau, die einen Blick hinter die Kulissen ermöglicht. Schweizer Filmwochenschau, Die Nummer 1000 (1000-1), 19.01.1962, Schweizerisches Bundesarchiv Filmbestand Schweizer Filmwochenschau (1940-1975) - Fonds film du Ciné-Journal suisse (1940-1975) J2.143#1996/386#1000-1#1*, Online: Memobase [Stand: 18.05.2021].
Film als historische Quelle zu benutzen setzt ein gewisses Verständnis der technischen Vorgänge der Filmproduktion und der Materialität der filmischen Bilder voraus. Die Produktion von Filmen ist ein aufwändiges, kompliziertes und kostspieliges Unterfangen, das viele Arbeitsschritte, verschiedenste technische Geräte und Vorgänge, technisches Know-how und eine gewisse Infrastruktur voraussetzt. Der Ausgangspunkt ist das Filmmaterial. Dabei ist eine 35mm-Filmrolle in der Regel ca. 300 Meter lang, was bei einer Abspielgeschwindigkeit von 24 Bildern pro Sekunde eine Laufzeit von 11 Minuten ergibt. Um den in der Kamera belichteten Film zu entwickeln wird ein Entwicklungslabor benötigt. Dann müssen die belichteten und entwickelten Filmrollen manuell geschnitten und entsprechend der gewünschten Montage wieder zusammengeklebt werden. Bei Farb- und Tonbild kommen noch je nach Periode verschiedene technische Prozesse dazu. In einem weiteren Schritt muss die Originalkopie des Filmes vervielfältigt werden, wenn sie in verschiedenen Kinos gezeigt werden soll. Auch die Projektion der Filme bedingt ein hohes Mass an Infrastruktur in Form von Kinosälen und Projektoren.