Winterthur während der Industrialisierung
Winterthur war im 19. Jahrhundert ein Zentrum der Industrialisierung. Fabriken siedelten sich um die Stadt an und zogen scharenweise ArbeiterInnen an. Für die neuen zigtausend ArbeiterInnen gab es aber zu wenig Wohnungen. Die Ärmsten lebten in der Altstadt auf engstem Raum, mit wenig Licht und mangelhafter Ernährung. Daher waren sie häufig krank oder zogen weiter.
Die Fabrikbesitzer waren gezwungen, für ihre ArbeiterInnen Wohnungen zu schaffen, sollten ihre riesig gewordenen Fabriken weiterhin sieben Tage die Woche und 14 Stunden am Tag in Betrieb sein. Sie stiegen in den Wohnungsbau ein. In Winterthur baute unter anderem die Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) Arbeiterhäuser. Diese waren an der Jägerstrasse gelegen. Erkennst du die Reihe kleiner Arbeiterhäuser hinter den imposanten Fabrikgebäuden?
In dieser Übung befasst du dich mit alten Karten und Bauplänen der Stadt Winterthur aus dem Zeitalter der Industrialisierung. Du lernst, diese zu datieren, zu vergleichen und zu interpretieren. Du wirst sehen, dass uns alte Karten und Baupläne erstaunlich viel über den Lebensalltag der Arbeiterschicht vor gut hundert Jahren verraten.
Proposition de citation
Finn Nina Hasler/Merlin Spreyermann/Simon Heiniger/Florian Schwarz: Ad fontes, Winterthur während der Industrialisierung, CC-BY, URL: www.adfontes.uzh.ch/382130
Die folgende Übung entstand im Rahmen der Initiative «Schweizer Jugend forscht», 2019. Beteiligte SchülerInnen waren Finn Nina Hasler und Merlin Spreyermann. Konzeptionelle Unterstützung gewährten Studierende der Pädagogischen Hochschule Zürich, Simon Heiniger und Florian Schwarz. Für die technische Umsetzung waren verantwortlich Livia Merz und Judith Vitale, Universität Zürich. Dank geht an die MitarbeiterInnen des Stadtarchivs Winterthur und der Winterthurer Bibliotheken.
Sponsorin: Aktiengesellschaft für Erstellung billiger Wohnhäuser in Winterthur.